Suche nach verschwundenen Kindern in El Salvador
Seit vielen Jahren gilt mein ehrenamtliches Engagement dem Einsatz für Menschenrechte. Seit 1988 beschäftige ich mich schwerpunktmäßig mit der Menschenrechtssituation in El Salvador und habe dabei beeindruckende Menschen kennen gelernt. Mit diesem Spendenprojekt möchte ich sie unterstützen.
Besonders beeindruckt mich der Mut und die Beharrlichkeit der Familien, die sich in der Asociación Pro-Búsqueda de Niñas y Niños Desaparecidos organisiert haben, um entgegen aller Widerstände nach ihren während des Bürgerkrieges verschwundenen Kindern zu suchen. Hunderte von Kindern waren ihren Familien gegen ihren Willen weggenommen und ins In- und Ausland veradoptiert worden, die Mehrzahl von ihnen vom Militär. Auch nach dem Ende des Bürgerkrieges kümmerten sich weder Gerichte noch andere staatliche Stellen darum, die Familien bei der Suche nach ihren Kindern zu unterstützen.
Deshalb gründeten die Familien unter der Leitung des Jesuitenpaters Jon de Cortina ihre eigene Organisation und können heute erstaunliche Erfolge vorweisen: Hunderte von Fällen von verschwundenen Kindern wurden dokumentiert, rund ein Drittel davon sogar aufgeklärt, auch heute noch werden neue Fälle aufgenommen, finden Familienzusammenführungen statt. Lesen Sie hierzu die Broschüre „Auf der Suche nach Identität, Gerechtigkeit und historischer Erinnerung“. Weitere Informationen finden Sie darüberhinaus auf der Website Verschwundene Kinder im salvadorianischen Bürgerkrieg.
Schon seit Jahren ist bekannt, dass auch einige der in El Salvador verschwundenen Kinder in Deutschland leben, aufgewachsen in Familien, die sie adoptiert haben. Sie sind heute erwachsen und möglicherweise verspüren sie den Wunsch, sich Gewissheit über ihre Herkunft zu verschaffen. Der Freundeskreis Pro-Búsqueda in Deutschland stellt sich als Ansprechpartner und Vermittler für diese Kinder zur Verfügung – siehe auch Führt eine Spur nach Deutschland?, Artikel in der ila 350 vom November 2011. Über Unterstützung bei dieser Suche freuen wir uns sehr.
Am 14. November 2013 wurde das Büro der Asociación Pro-Búsqueda von drei schwer bewaffneten Männern überfallen, die Anwesenden wurden bedroht, Akten herausgerissen und verbrannt, Computer mit sensiblen Danten gestohlen. Dies ist der schwerste Angriff gegen die Menschenrechtsarbeit der Organisation seit vielen Jahren. Hintergrundinformationen finden Sie z.B. hier bei Amnesty International.
Unterstützen auch Sie dieses Spendenprojekt:
Die Asociación Pro-Búsqueda de Niñas y Niños Desaparecidos erhält keine staatliche Unterstützung. Die Ressourcen der eigenen Mitglieder, meist Familien, die selbst am Rande des Existenzminimums leben, sind äußerst bescheiden. Die Asociación Pro-Búsqueda ist daher auf die finanzielle Hilfe von anderen Organisationen angewiesen. Um auch in Deutschland einen Weg zu haben, Pro-Búsqueda zu unterstützen, hat sich der Aktionskreis Dritte Welt e.V. in Konstanz bereit erklärt, ein Spendenkonto zur Verfügung zu stellen:
Aktionskreis Dritte Welt e.V.
bei der Volksbank Konstanz-Radolfzell
IBAN: DE96 6929 1000 0214 6763 03
BIC: GENODE61RAD
Stichwort: Pro Búsqueda (bitte unbedingt angeben)
Spendenbescheinigungen werden ausgestellt.
Auch Ihre Spenden sind herzlich willkommen!